Solons Reformen
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Wer war Solon?
Solon war ein griechischer Politiker, Philosoph und Denker, der 640 v. Chr. in Athen geboren und vermutlich um 560 v. Chr. gestorben ist.
Historisch gesehen gilt er als der erste Demokrat in Europa, weil er die Gesellschaft in Athen in eine neue Volksversammlung einteilte, die sich dann aus unterschiedlichen Gehaltsklassen zusammensetzte. Jetzt war nicht mehr die Herkunft wichtig, sondern die Abgabe an Scheffel Getreide pro Jahr an den Stadtstaat Athen.
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Solon und die Demokratie
Mit dem Wort „Demokratie“ verstehen wir heutzutage das Wahlrecht für Männer und Frauen und eine Gleichberechtigung für die Geschlechter. Das war 594 v. Chr. als Solon seine Reformen durchsetzte, nicht so.
Damals regierte eine Oligarchie in der Polis (Stadtstaat) Athen. Das heißt, ca. 300 Aristokraten herrschten über 30.000 Kleinbauern, Sklaven und Frauen. Die Regierung bestand aus einem Hohen Rat, der aus neun Mitgliedern der Aristokratie (Herrschaft der Besten) bestand. Die Mitglieder wurden immer für ein Jahr gewählt. Nach ihrer Amtszeit bekamen die Mitglieder auf Lebenszeit einen Sitz im Obersten Gericht (Areopag).
Die Wahlperioden hatten sich im Laufe der Zeit verändert, aber zur Zeit Solons galt die einjährige Amtszeit im Hohen Rat. Der Hohe Rat wurde von den ersten drei Archonten (hohe Beamte) angeführt. Das waren das Staatsoberhaupt, der oberste Feldherr und der oberste Priester.
Die Schuldsklaverei war ein großes Problem in Athen, denn in Schuldsklaverei konnten alle Kleinbauern geraten, denn sie hatten so wenig Land und kein Vieh, sodass sie sich meist von Geldschulden abhängig machten. Wenn man seine Schulden nicht zurückzahlen konnte, wurde die gesamte Familie versklavt. Das bedeutete, der Gläubiger konnte die Familienmitglieder beispielsweise verkaufen.
Der Stadtstaat Athen (Polis) war in großer Bedrängnis. Um einen Aufstand zu verhindern, wählte die Aristokratie Solon zum wiederholten Male als Staatsoberhaupt und dieser verhinderte dann einen sozialen Aufstand durch seine Reformen.
Die Reformen von Solon – ein Überblick
Solons Reformen waren:
- Eine neue Volksversammlung
- Die Einteilung der männlichen Gesellschaft in vier Gehaltsklassen
- Die Abschaffung der Schuldsklaverei
- Die Etablierung eines Rates 400
- Die Etablierung eines Volksgerichts
Außerdem schaffte Solon die Schuldsklaverei ab und so konnten viele Kleinbauern aus dem Exil nach Hause zurückkehren.
Der Rat der 400 wurde aus jeweils 100 Männern aus den vier Phylen (Volksstämme) besetzt und das Volksgericht bestand aus Männern aus allen vier Gehaltsklassen. Die Männer im Volksgericht erhielten sogar Geld für einen Tag Anwesenheit bei Gericht, so konnte sich auch ein Kleinbauer einen Dienst im Volksgericht leisten.
Allerdings waren die Macht des Hohen Rates und die Macht des Areopags nicht komplett gebrochen. Auch weiterhin wurden neun Mitglieder aus der ersten Gehaltsklasse in den Rat gewählt. Ihr könnt euch denken, dass die Männer der ersten Gehaltsklasse natürlich aus der Aristokratie stammen, da sie sowieso über die größten Vermögen verfügten.
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Vorteile und Nachteile von Solons Reformen
Eine richtige moderne Demokratie mit Gewaltenteilung und Menschenrechten, so wie sie uns heute bekannt ist, war die Demokratie Solons natürlich nicht. Aber es war eine politische Leistung durch diese Reformen den sozialen Frieden zu sichern und sich auch Gedanken über die ärmere Bevölkerung zu machen.
Solons Reformen hielten nur 30 Jahre an, bevor der Tyrann Peisistratos und seine Söhne Hippias und Hipparchos die Macht in Athen an sich rissen. Die Familie herrschte über viele Jahre hinweg äußerst brutal, bis der Athener Kleisthenes 508. v. Chr. sich Hilfe bei den Spartanern suchte und die Familie aus Athen vertrieb. Kleisthenes reformierte Solons Reformen neu und Athen galt ab dem Zeitpunkt als Stadtstaat, in dem das Volk regierte.
Das wurde allerdings von anderen griechischen Stadtstaaten auch häufig belächelt und als nicht effektiv angesehen, denn die Athener waren zwar berühmt für ihr Philosophen, für ihre Denker und auch für ihre Debatten, die sie im Rahmen ihrer Volksversammlungen führten, aber sie brauchten immer sehr sehr lange, bis sie zu einer Entscheidung kamen. Es heißt, dass das auch ein Grund war, dass Athen später mit in das Reich von Alexander dem Großen (König von Makedonien) aufging.
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Über die Autorin
„Mein Name ist Astrid Kronsbein, 44 Jahre, leidenschaftliche Pädagogin, Didaktikerin, Tänzerin, Visiönärin der History Voices Playbooks sowie Unternehmerin.“
Autorin: Astrid Kronsbein, CEO von History Voices®
Artikel veröffentlicht am: 08.11.2022