Unser Anspruch an das Schulsystem ist hoch, aber das System hat nicht die personellen Ressourcen und auch nicht die Lehrmaterialien diesen Anspruch zu erfüllen. Das ist das große Dilemma der Schulen und auch der Grund, warum so viele Initiativen sich dem Thema ‘Schule neu denken’ widmen.
Mit Storytelling lernen
Es gibt die großartige Idee: nehmt doch ein Spiel, dann klappt das schon mit der Aufmerksamkeit. Sie müssen sich beim Lernen drei Bedingungen vorstellen, die erfüllt sein müssen, damit erfolgreiches Lernen möglich ist:
- Hören = Aufmerksamkeit auf den Lehrenden oder die Information richten
- Fühlen = ohne Interesse und Gefühl wird das Gelernte nicht verknüpft. Außerdem sind Belohnungen wichtig.
- Verstehen = wie werden die Informationen in mein Wissenssystem (Erfahrung) eingepflegt? Also, wenn ich höre, das Solons Reformen eine erste demokratische Herrschaft in Athen möglich gemacht hat, dann muss man anschließend verstehen, warum das so ein bedeutender Schritt für unser Heute war.
Spiele und digitale Aufbereitung der Lehrinhalte können die Aufmerksamkeit der Schüler erhöhen, weil sie ein hohe Affinität zum digitalen Medium haben. Damit hat die Lehrkraft eine Chance, die Kinder für das Thema zu motivieren. Die Wissensvermittlung erfolgt bestenfalls über Storytelling und anschließend wird das Erlernte zusammengetragen und reflektiert. Das Spiel muss also die oben genannten Bedingungen erfüllen, damit das Lernen auch einen Erfolg hat. Was ist ein Lernerfolg?
Wenn, ich das Erlernte nicht wieder vergesse und zu meinem Alltag in Bezug setzen kann. Deshalb sind Spiele – die nur auf Action setzen – rein zur Bespaßung da, aber nicht, um zu Lernen. Gut, man lernt jedenfalls schnell auf dem Display zu reagieren und auch das Lesen wird immer schneller. 🙂
Wenn das Lernen aber so verstanden werden soll, dass die Schüler*innen Wissen erwerben sollen, sodass auch die Allgemeinbildung besser wird, dann muss das Game eine zielgerichtetes Storytelling aufweisen.