Attische Demokratie

Die Attische Demokratie gilt als die erste demokratische Regierung in Europa. Sie wurde von Solon 594 v. Chr. erstmals in der Stadt Athen eingesetzt.

Solon war ein Politiker, Philosoph und Aristokrat, dem die soialen Unruhen in seiner Stadt Athen Sorgen bereitete.

Wie es zur attischen Demokratie kam, das könnt ihr einfach erklärt hier lesen.

Die Staatsorgane nach Solons Reformen. Der Rat der 400, das Volksgericht, die vier Gehaltsklassen, der Hohe Rat und das oberste Gericht.

Mit dem Playbook die Geschichte der attischen Demokratie erleben!

Oligarchie

Bevor die attische Demokratie durch Solons Reformen etabliert wurde, regierte die Oligarchie in Athen.  Dazu wurden 9 Aristokraten (herrschende Klasse) in den Hohen Rat für ein Jahr gewählt. Der Hohe Rat wurde von drei Haupt-Archonten angeführt. Der

1. Archon war das Staatsoberhaupt, der

2. Archon war der Feldherr, falls die Stadt angegriffen werden sollte und der

3. Archon war der oberste Priester und war für alle religiösen Riten zuständig, denn der Glaube an die griechischen Götter war wichtig.

Die restlichen sechs Archonten hatten Verwaltungsaufgaben zu erledigen. Also beispielsweise passten die Männer auf, das auf dem Markt alle Händler korrekt abrechneten und keine minderwertige Ware verkaufte.

Nach einem Jahr erhielten die neun Archonten im Aeropag (oberstes Gericht) einen Sitz auf Lebenszeit. Das oberste Gericht war dazu da Recht zu sprechen und auch Gesetze zu entwerfen, die der Hohe Rat dann beschließen musste.

Also alle politischen Pläne und Absichten wurden ausschließlich von der Aristokratie bestimmt. Das nennt man auch Oligarchie.

Was ist Oligarchie?

Das ist die Herrschaft von Wenigen. Es gibt heutzutage auch noch Oligarchien. In Russland beispielsweise.

Die Oligarchie in Athen. Das Bild stellt schematisch die Abhaengigkeit zwischen dem Hohen Rat, dem obersten Gericht und der Aristokratie dar.

Die attische Demokratie

Die attische Demokratie entstand 594 vor Christus durch Solols Reformen. Die Stadt Athen hatte Probleme mit sozialen Unruhen. Gründe dafür waren:

  • Eine hohe Anzahl an Schuldsklaven,
  • dadurch herrschte große Armut in der Stadt,
  • der Neid auf die kleine Gruppe an Aristokraten wuchs.

Solon hatte nur ein Problem, er war bereits 1. Archon der Stadt und eine Wiederwahl war eigentlich nicht möglich. Aber die Not war groß und die Aristokratie fühlte sich nicht mehr sicher und so wurde Solon wiedergewählt und konnte seine Reformen, die den sozialen Frieden wieder herstellen sollte, durchsetzen.

Seine Reformen waren:

  • die Abschaffung der Schuldsklaverei,
  • die Einführung eines Volksgericht, in das Männer aus jeder Gehaltsklasse als Richter gewählt wurden.
  • die Einführung eines Rat 400. Der Rat setzte sich auch jeweils 100 Männern aus alle vier Volksstämmen, die es in Athen gab, zusammen,
  • die Einteilung der attischen Männer in Gehaltsklassen. Jeder Mann erhielt somit eine Wahlrecht, das heißt, die Männer wurden zukünftig an der Politik Athens beteiligt.

Diese Bedingungen führten dazu, dass man von der ‚attischen Demokratie‘ spricht, weil die Herrschaft der Wenigen abgeschafft wurde und ein größerer Teil der Bevölkerung politisch mitbestimmen durfte.

Zwei Spielszenen aus dem Playbook. Dort erklaert Solon Tramos was Oligarchie bedeutet.

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Attische Demokratie Vergleich zu heute

Die attische Demokratie im Vergleich zu heute ist einfach erklärt:

  • Die heutige Demokratie umfasst die politische Teilhabe (Wahlrecht, politische Teilnahme durch Mitgliedschaft in einer Partei) für alle Bürger: innen.
  • Die attische Demokratie umfasste die politische Teilhabe nur für die attischen Männer.
  • Die heutige Demokratie gründet sich auf einer Gewaltenteilung. Das heißt, die Gesetzgebung, die Rechtssprechung und die Ausübung des Gesetze (Polizei) sind unabhängig voneinander.
  • Die attische Demokratie wurde immer noch beeinflusst von der Macht der ersten Gehaltsklasse (Aristokraten), denn der Hohe Rat und der Aeropag blieben auch nach Solons Reformen bestehen. Zur ersten Gehaltsklasse gehörten alle diejenigen die mehr als 500> Scheffel Getreide pro Jahr an die Stadt Athen abgegeben konnten. Und das waren nun mal die Großgrundbesitzer und das waren meist die Aristokraten.
  • Außerdem hatten religiöse Riten auch Einfluss auf Gesetzgebung und Rechtssprechung.

 

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Was ist Leibeigenschaft?

Leibeigenschaft ist ein Begriff, den man dem Mittelalter zuordnet. Aber man kann ihn auch mit dem Begriff der Schuldsklaverei vergleichen, denn in beiden Fällen gerieten eigene Landsleute, meist Bauern, in die Abhängigkeit eines aristokratischen bzw. adligen Grundherrn.

Wie gerieten die Bauern in Schuldsklaverei bzw. Leibeigenschaft?

  • Die Kleinbauern in Athen hatten so wenig Land und kein Vieh, sodass sie ihre Familien kaum ernähren konnten. Oft mussten sie sich Geld leihen. Und das Geld verlieh meist ein reicher Aristokrat. Die Geldschulden konnte die Familie niemals zurückzahlen und so wurden sie zu Schuldsklaven und mussten für den Aristokraten auch arbeiten.
  • Der Aristokrat hatte also die Macht über die Familie des Bauern zu bestimmen. Er konnte auch einzelne Familienmitglieder als Arbeitssklaven weiter verkaufen.
  • Im Mittelalter verhielt es sich ähnlich. Zu dieser Zeit wollte der Bauer aber nicht in den Krieg ziehen müssen, deshalb unterwarf er sich dem Grundherrn (Graf, Herzog) in der jeweiligen Region. Dieser Grundherr zahlte an den König Geld, damit dieser im Fall eines Krieges Söldner (bezahlte Ritter) einkaufen konnte, die für ihn kämpften. Denn der Bauer fiel als Soldat aus.
  • Diese Geldschulden hätte der Bauer niemals bezahlen können, also wurde er zum Leibeignen des Grundherrn und musste Lebensmittel abgeben und Steuern bezahlen.

Für beide Epochen gilt, dass immer die gesamte Familie in Schuldsklaverei bzw. Leibeigenschaft geriet.

 

Über die Autorin

Mein Name ist Astrid Kronsbein, 44 Jahre, leidenschaftliche Pädagogin, Didaktikerin, Tänzerin, Visiönärin der History Voices Playbooks sowie Unternehmerin.“

Autorin: Astrid Kronsbein, CEO von History Voices®
Artikel veröffentlicht am: 05.09.2023

Profilbild Astrid Kronsbein
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