Allgemein und allgemeingültig
Als Student*in im ersten Semester Philosophie lernt man, dass die Lehre von der formalen Logik eine starke Bedeutung hat. Das heißt, man lernt gültige Schlüsse zu ziehen, die sich durch die Feinheiten der Sprache ausdrücken. Ohne an diesem Punkt zu sehr abzuschweifen, gebe ich euch ein Beispiel:
Ein gültiger Schluss liegt dann vor, wenn n (Behauptungen/Prämissen) und ein Schluß (Konklusion) vorliegen, dabei gilt, es kann nicht sein, dass die Behauptungen (n) alle wahr sind und der Schluß nicht wahr ist.
Beispiel:
n1: Alle Bären sind pelzig.
n2: Ned ist ein Bär.
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Schluß: Also ist Ned pelzig.
Das wäre ein hinreichender, gültiger Schluss. Beweiskräftig ist der Schluss aber noch nicht, da er keine notwendigen Bedingungen enthält. Dazu müsste man das Beispiel umformulieren:
n1: Wenn alle Bären pelzig sind
n2: und Ned ein Bär ist
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Schluß: dann ist Ned pelzig.
Die Worte ‘wenn’, ‘und’, ‘dann’ haben also eine Bedeutung in der formalen Logik der Philosophie und sollten auch im Sprachgebrauch bewusster angewendet werden. Wenn du dich fragst, warum manche Menschen so geschickt reden können, dann, weil sie sich der Bedeutung dieser Worte sehr bewusst sind und vielleicht auch Philosophie studiert haben 🙂