Was ist Ostern?

Was Ostern ist, ist einfach zu beantworten: Es ist ein christliches Fest, das die Auferstehung von Jesus von den Toten feiert. Aber wie ist dieser Glaube entstanden? Und warum feiert man Ostern im Frühling? Das erklärt dir dieser Artikel in einfachen Worten.

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Das Bild zeigt bunte Ostereier, die unterhalb eines Kreuzes liegen.

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Warum feiern wir Ostern?

Warum wir Ostern feiern, liegt daran, dass in der Glaubensvorstellung der Christen, Jesus vom Tod auferstanden ist, nachdem er einen schrecklichen Tod – die Kreuzigung – erlitten hat. Also an Ostern feiert man die Auferstehung von Jesus und den Sieg über den Tod.

Die Kirche hat ca. 325 n. Christus, bei einem großen Treffen (Konzil) von christlichen Gelehrten (Bischöfe), festgelegt, dass Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang gefeiert werden sollte. Das Osterfest findet im Frühling statt. Auch das ist kein Zufall, dass der Termin für das Osterfest von der Kirche in den Zeitraum der Wintersonnenwende gelegt wurde. 

Die Menschen haben schon vor tausenden von Jahren an bestimmten Tagen im Jahr Rituale durchgeführt . Diese Rituale dienten unterschiedlichen Glaubensvorstellungen. Als es noch nicht den Ein-Gott-Glauben gab, feierte man die Wintersonnenwende oder die Sommersonnenwende. Man verabschiedete sich also vom Winter oder vom Sommer. Man erhoffte sich dadurch, dass die Götter der Sonne und der Erde den Menschen Glück brachten. Das bedeutet, die Menschen erhofften sich beispielsweise eine gute Ernte oder Schutz vor Krankheit.

Was hat Ostern mit Jesus zu tun?

Was Ostern mit Jesus zu tun hat, ist einfach erklärt: Jesus gilt in der Glaubensvorstellung der Christen als Sohn Gottes, der als Mensch geboren wurde und als Mensch gelebt hat. Jesus hat den Tod besiegt, indem er von den Toten auferstanden ist und im Himmel zur Rechten Gottes sitzt, um zu richten, die Lebenden und die Toten.  Die Christen glauben daran, dass Gott seinen Sohn für die Menschen geopfert hat, damit sie frei von Sünde – nach dem Tod –  in den Himmel gelangen können.

Was ist mit dieser Sünde gemeint?

Um dieses religiöse Prinzip der Sünde und der Gnade Gottes einordnen zu können, muss man begreifen, dass mit der Sünde der Sündenfall im Paradies gemeint ist. Eva wurde von der Schlange (Teufel) verführt, die Frucht des verbotenen Baums (Baum der Erkenntnis) zu essen. Sie aß den Apfel und bot Adam diesen auch an und auch er aß die Frucht. Somit erkannten beide, dass sie nackt waren. Das ist ein Sinnbild dafür, dass der Mensch seine Unschuld verlor und durch die Erkenntnis der freie Wille in die Welt kam. Mit dem freien Willen kamen auch Gut und Böse in die Welt. Die Folge war, dass Gott den Menschen aus dem Paradies vertrieb. Doch Gott hatte Gnade mit den Menschen: Mit der Geburt von Jesus (Gottessohn), seinem Tod am Kreuz und der Auferstehung von den Toten schloss Gott einen zweiten Bund (Neues Testament) mit den Menschen, der besagt, dass alle Menschen von der Sünde reingewaschen und erlöst seien, durch das Kreuzopfer seines Sohnes.

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War Jesus Jude?

Jesus war Jude. Es ist historisch belegt, dass ein Mann namens Jesus gelebt hat. In die Zeit, in die Jesus hineingeboren wurde, gab es – wie heute auch – unterschiedliche Glaubensvorstellungen auf der Welt. In dieser Zeit herrschte die Glaubensvorstellung an viele Götter (Naturgötter) vor. Nur das Volk der Juden glaubte als erstes Volk an einen Gott. Für die Juden gab es keinen Sonnengott, Meeresgott, Liebesgöttin usw. Es gab einen einzigen Schöpfergott, der mit dem Volk der Juden, einen heiligen Bund geschlossen hatte. Die Juden sind auch für die Christen das heilige auserwählte Volk Gottes.

Warum Jesus Jude war, lässt sich also leicht beantworten: Weil seine Eltern Maria und Josef von Nazareth waren. Josef, sein Vater, war Zimmermann und stammte in direkter Linie vom jüdischen König David ab. Jesus wuchs also mit der jüdischen Glaubensvorstellung auf. Er lernte als Kind die Texte der Tora (Heiligen Schriften der Juden) und hörte sich Vorträge der religiösen Gelehrten im Tempel an. Jesus Geburt, sein Leben und sein Sterben werden in den Schriften einzelner Propheten, beispielsweise von Jesaja, erwähnt.

Für die Juden gab es mehrere Prophezeiungen, die von einem Messias sprachen, die das jüdische Volk aus der Knechtschaft (der Römer) befreien würden. Propheten sind weise Männer (es gibt auch Prophetinnen), die von Gott Informationen im Traum erhielten.

Beispiel für prophetische Voraussagen im Alten Testament:

Jesaja 9:5 – Jesaja sagte voraus, dass Jesus Christus als Kind geboren wird und dass eine reine junge Frau den Sohn Gottes zur Welt bringen wird.  Im Buch Jesaja (das findest du in der Bibel), Kapitel 53 wird das Leben und Sterben von Jesus beschrieben. Das Bemerkenswerte daran ist, dass diese Voraussagen viele hundert Jahre vor Jesus Geburt gemacht wurden und in der Tora nachzulesen sind.

Doch der Herr fand Gefallen an seinem zerschlagenen (Knecht), / er rettete den, der sein Leben als Sühnopfer hingab. Er wird Nachkommen sehen und lange leben. / Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen. (Jesaja Kapitel 53, Vers 10)

Diese Voraussagen treffen auf Jesus von Nazareth zu. Glaubten die Juden an Jesus? Nein, die Juden erkannten Jesus nicht als den von Jesaja prophezeiten Messias an. Das ist auch ein Grund, warum Jesus ans Kreuz geschlagen wurde.

 

Das Bild zeigt Jesus, gezeichnet im Cartoonstil.  Er trägt ein weißes Gewand und einen Schleier auf dem Kopf.

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Kreuzigung Jesus

Die Kreuzigung Jesus muss man von zwei Seiten betrachten:

  1. Aus jüdischer und römischer Sicht,
  2. aus christlicher Sicht.

Aus jüdischer und römischer Sicht:

Die Frage, warum Jesus gekreuzigt wurde, ist auch einfach zu beantworten: Weil er mit seinen Taten den Zorn der obersten jüdischen Gelehrten auf sich zog. Jesus half den Menschen, die als unrein, arm und schwach galten. Beispielsweise soll eine Frau, die Ehebruch begangen hatte, zu Tode gesteinigt werden. Die religiösen jüdischen Führer forderten Jesus heraus und fragten: “Was ist die gerechte Strafe für diese Frau?” Jesus antwortete: “Wer von euch frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein.”

Jesus rettete der Frau das Leben, denn seine Worte zeigten den Menschen ihre Schwachstellen auf. Denn niemand ist frei von Sünde.

Jesus heilte auch Kranke am heiligen Sabbat, das ist der Ruhetag der Juden, an dem keine Arbeit verrichtet werden darf.  Also, dieser Jesus brachte ganz schön viel Unruhe in die jüdische Gemeinschaft, weil er so gar nicht das machte, was er machen sollte.

Die obersten religiösen Gelehrten der Juden wollten Jesus also loswerden. Sie gingen also zum Statthalter von Jerusalem. Das war der Römer Pontius Pilatus. Denn zu dieser Zeit herrschten die Römer über Jerusalem. Die Römer waren aber eigentlich ziemlich cool drauf, was unterschiedliche Glaubensvorstellungen ihrer Bürger:innen anging. Sie mischten sich eigentlich nie in die Glaubensvorstellungen der Völker ein, die sie besiegt hatten. 

Pontius Pilatus erkannte, dass Jesus auch eine Gefahr für das Römische Reich darstellen könnte, denn wenn zu viele Juden Jesus als den Messias anerkennen würden, dann hätten die Juden einen neuen Anführer gehabt und einen Aufstand durchführen können.

Deshalb wurde Jesus festgenommen und als Aufrührer und Verbrecher am Kreuz hingerichtet. Der Tode am Kreuz war sehr grausam.

Aus christlicher Sicht:

Die Christen, sehen in dem Tod Jesus den Willen Gottes, der erfüllt werden musste, damit die Menschen von ihren Sünden befreit werden konnten. Die Auferstehung Jesu vom Tod ist also die Grundlage, auf die das Christentum sich gründet.

Für die Christen gab es also folgende Glaubensunterschiede:

  • Jesus ist der im alten Testament angekündigte Messias.
  • Jesus besiegte den Tod.
  • Jesus befreite durch sein Kreuzopfer die Menschen von der Sünde, sodass sie nach dem Tod zu Gott kommen.
  • Jesus wurde von der Jungfrau Maria geboren. Das heißt, Maria war noch nicht verheiratet und Jesus ist durch Gott gezeugt worden und eben nicht durch einen irdischen Vater.
  • Josef wurde von Gott als irdischer Vater von Jesus ausgewählt.

 

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Fazit:

Was machen wir jetzt mit diesen Informationen? Wie ihr lesen konntet, gibt es also eine nachvollziehbare historische Person, die gelebt hat. Aber die Informationen über Jesus mischen sich mit Glaubensvorstellungen. Die Auferstehung und die Geburt Jesus durch eine Jungfrau sind Glaubensfragen, die jeder sich selbst beantworten muss. Da wir in Europa leben und wir eine Glaubensfreiheit (Menschenrecht) haben, darfst du alles glauben oder auch nicht gläubig sein, wie du es für richtig hältst.

Als Autorin glaube ich an einen sehr faszinierenden, liebevollen Jesus, der gelebt hat und vor allen Dingen eine wichtige Nachricht der Menschheit hinterlassen hat: Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst! (Markus 12:23)

Außerdem glaube ich auch, dass der Tod eines Menschen nicht das Ende ist. Warum kann Jesus Tod als Sinnbild nicht dafür stehen?

Das Universum ist so wunderbar und so perfekt, dass es eine Verschwendung wäre, wenn der Mensch ins Nichts verschwinden würde. Das beste Beispiel ist für mich das Frühjahr, wenn die Bäume wieder Blätter bilden, alles grün wird und alles wieder zum Leben erwacht. Auch die Geburt eines Babys ist ein Wunder.

Also kann ich euch nur ermutigen, selbst auf die Suche nach eurem Glauben zu gehen. Beschäftigt euch mit verschiedenen Glaubensvorstellungen und seid neugierig auf das Leben. Frohe Ostern!

 

Über die Autorin

Mein Name ist Astrid Kronsbein, 44 Jahre, leidenschaftliche Pädagogin, Didaktikerin, Tänzerin, Visiönärin der History Voices Playbooks sowie Unternehmerin.“

Autorin: Astrid Kronsbein, CEO von History Voices®
Artikel veröffentlicht am: 06.04.2023

Profilbild Astrid Kronsbein