Was ist ein Kloster?

Ein Kloster ist ein Gebäude, das von Gläubigen (Ordensgemeinschaft) gegründet wird. Es gibt weibliche und männliche Ordensgemeinschaften. Es gibt viele Klöster auf der ganzen Welt, die verschiedenen Religionen zugeordnet werden können. Es gibt christliche Klöster, die sich in katholische Klöster und evangelische Klöster unterscheiden, aber auch beispielsweise buddhistische oder hinduistische Klöster.

Der Begriff ‘Kloster’ kann man als Gebäude oder Anlage, oder als Ordensgemeinschaft verstehen.

Im Christentum gibt es viele Ordensgemeinschaften, die Klöster schon im frühen Mittelalter gegründet haben. Die Vorbilder für Orden (Klöster) waren meist Heilige und Kirchenväter (Gelehrte), die den Glauben auf eine bestimmte Art auslegten.

Kloester der Welt

Liste mit Ordensarten:

  • Mönchsorden (Beten und Arbeiten hinter Klostermauern)
  • Bettelorden (Haben Armut und Keuschheit geschworen)
  • Regularkleriker (Bildung, Theologie)
  • Hospitalorden (Pflege von Kranken)
  • Missionsorden (Wollen ihren Glauben in die Welt tragen)

Es gibt beispielsweise:

  • Benediktiner – Gegründet von Benedikt von Nursia, bekannt für ihre Regel „Ora et labora“ (Bete und arbeite).
  • Zisterzienser – Eine Reformbewegung des Benediktinerordens, oft mit dem Rückzug ins Klosterleben und Handarbeit verbunden.
  • Kartäuser – Ein besonders strenger Orden, der das Leben in Abgeschiedenheit und Kontemplation pflegt.
  • Franziskaner – Gegründet von Franz von Assisi, leben sie in Armut und Hingabe an die Armen.
  • Dominikaner – Gegründet von Dominikus, stark auf Predigt und Bildung konzentriert.
  • Karmeliten – Ein kontemplativer Orden, der auf der Karmel-Berg-Tradition basiert und von mystischer Spiritualität geprägt ist.
  • Augustiner – Gegründet auf den Lehren des heiligen Augustinus, fokussieren sie auf Gemeinschaft und geistige Bildung.

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Was ist Religion?

Religion ist eine Glaubenslehre, der Menschen angehören, um Antworten auf die Fragen im Leben zu finden, die nicht  immer logisch zu beantworten sind. Warum stirbt ein geliebter Mensch? Woher kommt der Mensch? Was ist der Sinn des Lebens?

Diese Fragen haben sich die Menschen schon immer gestellt. Die unterschiedlichsten Religionen geben unterschiedliche Antworten und Zugänge für die Gläubigen.

Meist ist die Religion mit einem Glauben an einen Gott oder mehreren Göttern verbunden. In vielen Religionen finden sich ähnliche Schöpfungsvorstellungen darüber, wie die Welt entstanden ist. Egal ob Christentum, Buddhismus, Judentum, Islam oder indigene Völker, alle Kulturen haben sich – bis heute – ähnliche Fragen gestellt.

Mit Religion ist aber auch ein Regelwerk gemeint, dem die Gläubigen folgen. Es gibt verschiedene Rituale, wie beispielsweise Hochzeiten gefeiert oder Tote bestattet werden.

Oder wie Gottesdienste gefeiert oder in einem Tempel Opfer dargebracht werden. Diese Rituale oder Regeln wurden vor vielen tausend Jahren von den ersten Gläubigen festgelegt und auch weiterentwickelt. Aber sie entsprechen immer einer Theologie, die der Religion zugrunde gelegt wird.

Was ist Theologie?

Die Theologie ist die Lehre von Gott oder Gottheiten und der Religion, also den Inhalten, wie der Glaube praktiziert wird.

Der Mensch nähert sich der Glaubensvorstellung wissenschaftlich. Die Theologen diskutieren ausgiebig über Bücher, Texte und Psalmen, beispielsweise aus der Bibel oder der Tora (Heilige Schrift der Juden). Sie versuchen zu verstehen, was mit Aussagen beispielsweise in der Bibel gemeint ist, so dass man den Gläubigen in aller Welt diese Aussagen erklären kann.

Diese Männer und Frauen studieren die religiösen Texte, die oft tausende von Jahre alt sind, und versuchen, für ihre Zeit. diese  zu interpretieren.

 

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Liste religiöser Texte: drei Beispiele

Die Tora

Die Tora ist der heiligste Text im Judentum und besteht aus den fünf Büchern Mose. Der Begriff „Tora“ wird oft mit „Gesetz“ oder „Weisung“ übersetzt, aber er umfasst auch Lehre, Lebensführung und göttliche Weisheit.

Die Tora umfasst die Bücher:

  1. Genesis (Bereschit) – Schöpfung, Urgeschichte, und die Erzählungen der Erzväter (Abraham, Isaak, Jakob und Josef).
  2. Exodus (Schemot) – Geschichte des Auszugs der Israeliten aus Ägypten und der Gesetzgebung am Sinai.
  3. Levitikus (Wajikra) – Gesetze und Regeln zur religiösen Reinheit, Opferrituale und priesterliche Anweisungen.
  4. Numeri (Bamidbar) – Wüstenwanderung des Volkes Israel und ihre Herausforderungen.
  5. Deuteronomium (Dewarim) – Abschiedsreden des Mose und eine Zusammenfassung der Gesetze.

Diese Bücher kommen auch im Alten Testament in der Bibel vor.

 

Die Bibel

Die Bibel ist die heilige Schrift des Christentums und ist unterteilt in das Alte Testament und das Neue Testament. Sie enthält religiöse Lehren, historische Berichte, Weisheitsliteratur, prophetische Schriften und die Lehren Jesu Christi.

Das Alte Testament

Das Alte Testament umfasst die heiligen Schriften des Judentums und bildet somit die Grundlage des christlichen Glaubens. Es besteht aus verschiedenen Büchern, darunter:

  • Die fünf Bücher Mose (Tora/Pentateuch): Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri und Deuteronomium.
  • Geschichtsbücher: z. B. Josua, Richter, 1. und 2. Samuel, Könige.
  • Weisheitsliteratur: z. B. Psalmen, Sprüche, Hiob.
  • Prophetische Schriften: z. B. Jesaja, Jeremia, Hesekiel und die sogenannten „kleinen Propheten“ wie Hosea und Amos.

Das Neue Testament

Das Neue Testament bezieht sich auf das Leben und die Lehren Jesu sowie auf die Entwicklung der frühen Kirche und den Glauben an das Evangelium (die gute Nachricht). Die Gute Nachricht ist das Opfer, das Jesus für die Menschen erbracht hat, in dem er am Kreuz für alle Menschen starb und von den Toten wieder auferstand. So vergab Gott den Menschen alle ihre Sünden und versprach ein Leben nach dem Tod.

Es umfasst:

  • Die Evangelien (Matthäus, Markus, Lukas, Johannes): Berichte über das Leben, die Lehren, den Tod und die Auferstehung Jesu.
  • Apostelgeschichte: Die Geschichte der frühen christlichen Gemeinde und die Missionen der Apostel.
  • Paulusbriefe und andere Briefe: Briefe des Apostels Paulus und anderer Apostel an die frühen christlichen Gemeinden.
  • Die Offenbarung des Johannes: Ein prophetisches Buch, das apokalyptische Visionen enthält.

Der Koran

Der Koran ist die heilige Schrift des Islam und gilt als das Wort Gottes, das dem Propheten Mohammed durch den Erzengel Gabriel offenbart wurde. Muslime glauben, dass der Koran die letzte und unverfälschte Offenbarung Gottes ist und Mohammed als letzter Prophet gilt. Der Koran dient als Leitfaden für Glauben, Ethik und Lebensweise im Islam.

Inhalt und Struktur des Korans

Der Koran besteht aus 114 Kapiteln, die als Suren bezeichnet werden. Jede Sure ist in Verse (Ayat) unterteilt. 

Inhaltlich umfasst der Koran:

  • Glaubensgrundlagen: Aussagen über Gottes Wesen, die Propheten, Engel, die Heilige Schrift und den Jüngsten Tag.
  • Ethik und Moral: Regeln und Ratschläge für ein gerechtes und gottgefälliges Leben, einschließlich zwischenmenschlicher Beziehungen, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Ehrlichkeit.
  • Gesetze und Vorschriften: Anweisungen zu rituellen Praktiken wie Gebet, Fasten, Almosen und Pilgerfahrt, aber auch Regeln für familiäre, soziale und wirtschaftliche Belange.
  • Prophetengeschichten: Berichte über die Propheten wie Noah, Abraham, Moses und Jesus (die auch im Judentum und Christentum erscheinen), die zur Anleitung und Warnung der Gläubigen dienen.
tora, bibel, koran als symbol religioeser Texte

Unterrichtsmaterial Geschichte

Was haben Judentum, Christentum und der Islam gemeinsam?

Alle Glaubensgemeinschaften glauben an einen Gott. Nicht an viele Götter.

Das Judentum entstand ca. 1000 v. Christus, das Christentum entwickelte sich aus dem Judentum, denn Jesus, von denen die Christen glauben, er ist Gottes Sohn, war Jude. Der Islam enstand ca. 624 Jahre später als das Christentum, durch den Propheten Mohammed.

Also zwischen 1000 v. Chr. bis 624 n. Chr. entwickelten sich drei Ein-Gott-Religionen, die in ihren heiligsten Texten von gleichen Propheten sprechen.

Beispielsweise werden genannt:

  • Noah, der die Arche baute, weil Gott es 40 Tage regnen ließ und die Welt unterging. Er befahl Noah eine Arche zu bauen und sich und die Familien seiner drei Söhne zu retten, außerdem sollte er von allen Tierarten jeweils ein weibliches und ein männliches Tier mit auf die Arche nehmen.
  • Moses, als Adoptivkind der ägyptischen Prinzessin aufgewachsen und als Prinz verehrt, wurde von Gott offenbart, dass er ihn auserwählt hat, die Juden aus der Sklaverei in Ägypten in Heilige Land nach Jerusalem zu bringen,
  • Abraham, der seinen Sohn für Gott opfern wollte. Doch für Gott war es eine Prüfung, den Glauben von Abraham zu testen, und in aller letzter Minute verhinderte Gott, dass Abraham seinen Sohn tötete. Gott belohnte Abraham mit dem Versprechen, dass seine Nachkommen große Völker sein sollten. An dieser Stelle glauben die Muslime, dass Abraham Isamel, der Sohn, den er mit der Sklavin Hagar hatte, geopfert werden sollte und nicht Isaak, wie es in der Bibel oder in der Tora steht. Isaak war der Sohn von Abrahams Frau Sarah, die das Kind aber erst viel später als Hagar bekam, und zwar im hohen Alter von 80 Jahren.

Im Islam gilt Ismael als ein wichtiger Prophet und Stammvater der Araber, während im Judentum und Christentum Isaak, der spätere Sohn von Sara und Abraham, als Stammvater Israels betrachtet wird.

  • Jesus (als Prophet bei den Juden und Muslimen), 
  • und vielen anderen, die im Alten Testament, in den Büchern der Tora und im Koran genannt werden.

Wenn du mehr erfahren willst, dann kannst du den Artikel ‘Was ist das Christentum?’ mehr erfahren

 

Unterrichtsmaterial Reformation

Über die Autorin

Mein Name ist Astrid Kronsbein, 44 Jahre, leidenschaftliche Pädagogin, Didaktikerin, Tänzerin, Visiönärin der History Voices Playbooks sowie Unternehmerin.“

Autorin: Astrid Kronsbein, CEO von History Voices®
Artikel veröffentlicht am:26.10.2024

Profilbild Astrid Kronsbein
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