Christentum
Das Wort ‘Christentum’ löst unterschiedliche Gefühle in Menschen aus. Manche denken, lasst mich mit Religion in Ruhe und für andere ist die Frage: “Gibt es Gott?”, eine ganz wichtige in ihrem Leben. Die Antwort darauf, versuchen sie durch Glauben zu finden.
Was ist denn der Unterschied zwischen Glaube und Religion? Was ist das Christentum? Was ist das Judentum? Dieser Artikel soll dir Antworten auf diese Fragen geben.
Wenn es dir keiner beibringt, dann bringe es dir selbst bei!
Was sind Christen?
Was sind Christen? Das ist eine gute Frage.
Die Christen sind eine Gemeinschaft von Gläubigen, die daran glauben, dass Jesus den Tod besiegt hat, indem er am dritten Tag nach seinem Tod am Kreuz auferstanden ist. Das ist der Glaube, auf dem sich das Christentum gründete und sich in dem Punkt vom Judentum unterscheidet: Jesus gilt als Gott, als Sohn Gottes, als Heiliger Geist. Das nennt man auch Dreifaltigkeit. Also, Gott kann in drei Gestalten erscheinen.
Eckdaten zum Christentum:
- Die Christen berufen sich auf die Bibel, die sich in das Alte Testament und das Neue Testament aufteilt.
- Die Christen feiern an Ostern die Auferstehung Jesu. Also, den Sieg über den Tod.
- Karfreitag – Tag der Kreuzigung
- Karsamstag – Grablegung, Jesus ist tot.
- Ostersonntag – Jesus ist vom Tod auferstanden und erscheint als erstes Maria von Magdala.
- Die Christen feiern an Weihnachten die Geburt von Jesus. Die Weihnachtsgeschichte beschreibt:
- Jesus ist von der Jungfrau Maria geboren worden. Die Vorstellung, dass Jesus einen göttlichen Vater hat, kann nur funktionieren, wenn man glaubt, dass Josef nicht der leibliche Vater von Jesus ist.
- Der Erzengel Gabriel verkündet Josef, dass seine Verlobte Maria ein Kind erwartet, das aber von Gott ist und Gott möchte, dass Josef der menschliche Vater auf Erden wird.
- Josef nimmt daraufhin Maria zu seiner Frau und folgt somit Gottes Befehl.
Das alte Testament
Es besteht aus ganz vielen Büchern, in denen vom Bund Gottes mit dem Volk der Juden berichtet wird. Die Juden sind das auserwählte Volk Gottes. So die Glaubensvorstellung. Geschichtlich werden die Entstehung dieser Büche von ca. 1400 vor Christus bis 500 v. Chr. eingeordnet.
Die ersten Bücher
- Das 1. Buch Mose (Genesis) – Schöpfungsgeschichte I Wie entstand die Welt?
- Das 2. Buch Mose (Exodus) – Auszug der Juden aus Ägypten aus der Sklaverei
- Das 3. Buch Mose (Leviticus).
- Das 4. Buch Mose (Numeri)
- Das 5. Buch Mose (Deuteronomium)
- Das Buch Josua
- Das Buch der Richter
- Das Buch Ruth (Rut)
- Das 1. Buch Samuel
- Das 2. Buch Samuel
- Das 1. Buch der Könige
- Das 2. Buch der Könige
- Das 1. Buch der Chronik
- Das 2. Buch der Chronik
- Das Buch Esra
- Das Buch Nehemia
- Das Buch Esther
Die poetischen Bücher und die Bücher der Weisheit (die Lehrbücher). Sie entstanden zwischen 1000 vor Christus bis 600 vor Christus
- Das Buch Hiob – Warum lässt Gott Leid zu?
- Die Psalmen
- Die Sprüche Salomos – Salomo war ein König, der als sehr klug galt.
- Der Prediger Salomo
- Das Hohelied Salomos
- Die Klagelieder Jeremias
Die prophetischen Bücher entstanden zwischen 800 vor Chr. bis 500 vor Christus. Ein Prophet oder eine Prophetin sind Menschen, von denen man glaubt, dass sie Visionen von Gott erhalten, die sie den Gläubigen berichten sollen.
- Der Prophet Jesaja – sagt die Geburt eines Messias voraus.
- Der Prophet Jeremia
- Der Prophet Hesekiel
- Der Prophet Daniel
- Der Prophet Hosea
- Der Prophet Joel
- Der Prophet Amos usw.
Das Neue Testament
Es wird auch Evangelium genannt. Das bedeutet Verkündigung. Das neue Testament beschreibt das Leben und Wirken von Jesus als Mensch.
Im neuen Testament findest du die vier Evangelien, Briefe und ein prophetisches Buch. Die Texte wurde erst ab 50 Jahre nach Christus Tod verfasst. Die jüngsten Schriften stammen ca. 90 Jahre nach Christus. Außerdem gibt es unzählige weitere Schriften, die aber nicht in die Bibel aufgenommen wurden.
- Evangelium des Matthäus
- Evangelium des Markus
- Evangelium des Lukas
- Evangelium des Johannes
- Die Apostelgeschichte des Lukas
Also die Kirche hat ca. 325 nach Christus bestimmt, welche Schriften Bestandteil des neuen Testaments sein sollten. Also können wir davon ausgehen, dass es Schriften gibt, die wir nie sehen werden und vielleicht noch ganz andere Dinge von Jesus berichten.
Einfache und interaktive Unterrichtsmaterialien zum Mittelalter
Die Anfänge des Christentums
Um die Anfänge des Christentums zu verstehen, müssen wir in den Osten des Römischen Reichs schauen. Das Römische Reich war groß: Die Römer herrschten über Italien, Griechenland, Türkei, Spanien, Teile von Nordafrika bis nach Jerusalem. Diese römischen Provinzen wurden mit der römischen Verwaltung regiert. Die sogenannten Statthalter ordneten das soziale Leben nach der römischen Rechts- und Ordnungssystem. In einer Sache mischten sich die Römer eher selten ein: in die Glaubensvorstellungen der jeweiligen Völker, die sie unterworfen hatten. In diesem Punkt waren die Römer sehr tolerant.
Es existierte um das Jahr 9. n. Chr. der Götterglaube (Polytheismus) und der Ein-Gott-Glaube der Juden. Die Juden glaubten, dass ein von Gott geschickter König (Messias) kommen und sie von Not und Unterdrückung befreien würde. In anderen Teilen der Welt, wie zum Beispiel in Griechenland, glaubte man an die Götter auf den Olymp, die römischen Götter ähnelten stark den griechischen Göttern und wieder andere Völker hatten auch ihre eigenen Schöpfungsmythen.
Gab es Jesus wirklich?
Die Frage, ob es Jesus wirklich gab, kann man historisch mit Ja beantworten.
Es gab den Mann Jesus. Ein Jude vom Stamm Davids. Seine Eltern waren Maria und Josef. Jesus wird im alten Testament dem jüdischen Volk angekündigt und sein Name findet sich auch im Koran. Allerdings gilt er bei den Juden, wie auch bei den Muslimen, als Prophet und nicht als Sohn Gottes.
Wer war Jesus?
Wer Jesus war, lässt sich historisch mit ein paar Worten erklären. Er war ein Zimmermann aus Nazareth, der vor Pontius Pilatus, dem Statthalter Jerusalems, bejahte, dass er der ersehnte göttliche Messias sei, der das jüdische Volk befreien sollte. Diese Aussage war ein Zeichen eindeutigen Aufruhrs und wurde mit dem Tod durch Kreuzigung bestraft. Der römische Statthalter wurde von den obersten religiösen Führern der Juden dabei unterstützt, denn sie erkannten Jesus nicht an. Viele strenggläubige Juden sahen in Jesus einen Unruhestifter, denn er nahm sich Aussätzigen und Kranken an und heilte sogar am heiligen Sabbat, dem jüdischen Ruhetag, an dem Arbeiten strengstens verboten war.
Wenn es dir keiner beibringt, dann bringe es dir selbst bei!
Judendtum
Das Judentum beschreibt den Glauben und die Geschichte des jüdischen Volkes. Das jüdische Volk war das erste Volk, das sich zu einem Ein-Gott-Glauben bekannte.
Was sind Juden? Das ist eine Frage, die wir nur beantworten können, wenn wir uns den Stammbaum der Bibel anschauen. Ihr habt vielleicht schon gehört, dass die Christen und auch die Juden die gleiche Schöpfungsgeschichte haben. Also, wie ist die Welt entstanden? Das ist deshalb so, weil das alte Testament in der Bibel, wie auch in der Tora (die heiligen Schriften der Juden), vorkommt.
Die Schöpfungsgeschichte
Gott erschuf in sieben Tagen die Erde und setzte Adam und Eva als erste Menschen ins Paradies ein. Es gab zwei Bäume im Paradies. Den Baum der Erkenntnis und den Baum des Lebens. Gott befahl Adam und Eva, nicht die Früchte vom Baum der Erkenntnis zu essen. Symbolisch stellt man sich einen Apfel vor. Eva wird vom Teufel aber verführt, sie isst den Apfel und bietet auch Adam die Frucht an. Auch Adam kostet von der verbotenen Frucht.
Daraufhin erkennen die beiden, dass sie nackt sind und erschrecken. Gott ist erzürnt, verjagt die beiden Menschen aus dem Paradies, und von nun an muss der Mensch hart arbeiten, um zu überleben.
Man kann sagen, dass damit der freie Wille im Menschen erwachte und mit dem freien Willen auch Gut und Böse die Erde von nun an beherrschte. Also, stellt euch vor, Gott beobachtet die Menschen, denkt vielleicht manchmal – was macht ihr euch es so schwer – aber er überlässt den Menschen die Herrschaft über die Erde und greift eben nicht ein, denn der freie Wille des Menschen entscheidet über Gut und Böse und nicht Gott.
Adam und Eva bekamen drei Söhne: Kain, Abel und Seth. Der erste Brudermord geschah, als Kain Abel aus Eifersucht erschlug. Der Ur-Ur- Ur- Ur- Ur-Ur- Enkel von Seth war – laut Bibel – Noah. Das war der Typ mit der Arche. Noah hatte drei Söhne: Sem, Ham und Jabeth. Von Sem stammte Abraham ab – der Ur-Vater der drei Weltreligionen: Judentum, Christentum, Islam. Von Abraham stammen Isaak und Ismael ab und von Isaak stammte Jakob ab, der zwölf Söhne bekam.
Die 12 Söhne Jakobs bildeten die 12 Stämme Israels.
Ruben, Simeon, Levi, Juda, Dan, Naphtali, Gad, Asser, Isaschar, Sebulon, Jospeh und Benjamin
Eckdaten zu Judentum:
- Die Juden sind Nachfolger des Stammes Juda.
- Jude wird man durch Geburt, nicht durch religiöse Annahme. Heutzutage bestimmt die Abstammungslinie der Mutter darüber, ob man von Geburt Jude ist.
- König David war der zweite König der Juden und eroberte Jerusalem 1000 v. Chr.
- Die Juden wurden vom 587 v. Chr. von König Nebukadnezar II nach Babylon verschleppt.
- Im Exil in Babylon schrieben die jüdischen Gelehrten die Tora, damit ihr geistiges Erbe nicht verloren gehen konnte.
- 520 v. Chr. durften die Juden aus Babylon zurück nach Jerusalem gehen.
- Die Römische Herrschaft in dem Gebiet von Jerusalem fängt ca. 133 v. Chr. an.
- Die Juden hoffen auf einen Messias, der sie von der römischen Herrschaft befreit.
- Allerdings arrangieren sich die Juden mit den Herrschenden.
- Josef, der Vater von Jesus, ist ein Nachkomme von David
- Jesus erkennen die Juden nicht als Messias an.
Einfache und interaktive Unterrichtsmaterialien zur Französichen Revolution
Glaube
Glaube an alles, was du möchtest. Das ist ein Menschenrecht, das dir in einer demokratischen Welt zugesichert wird. Ob du nun religiös bist, an Götter, an Naturgeister oder gar nichts glaubst, das ist deine Sache.
Wenn wir von Glauben sprechen, dann ist damit gemeint, dass du dir selbst eine Vorstellung von der Welt machst. Du gibst dir durch deinen Glauben Antworten auf viele Fragen, wie: Wie ist die Welt entstanden? Warum gibt es Leid? Wer bin ich? und viele mehr. Das sind Fragen, die die Menschheit schon seit 3000 Jahren versucht zu beantworten. Wir müssen uns wohl eingestehen, dass es dafür nie eine richtige Antwort geben wird.
Wenn wir von Religion sprechen, dann versteht man darunter, dass man einer Glaubensgemeinschaft angehört. Religionen zeichnen sich darin aus, dass die Gläubigen gemeinsame Rituale haben, um beispielsweise Gott dienlich zu sein oder um näher zu Gott kommen zu können. Solche Rituale finden sich in allen Ritualen und es ist egal, ob die Gemeinschaft an einen Gott oder Götter glaubt. Das heißt, du kannst unabhängig von einer Religion auch gläubig sein.
Was ist der richtige Glaube?
Das ist eine Frage, die schon leider viele Kriege in der Welt ausgelöst hat. Auch darauf gibt es keine Antwort. Kein Glaube hat den Anspruch, der wahre Glaube zu sein, denn Glauben heißt nicht wissen.
Was ist ein Agnostiker?
Das ist ein Mensch, der daran glaubt, dass es zwischen Himmel und Erde mehr Dinge gibt, die nicht nur mit der Wissenschaft erklärbar sind. Ein Agnostiker legt sich aber nicht fest, ob dafür ein Gott oder Götter verantwortlich sind.
Was ist ein Atheist?
Ein Atheist glaubt in erster Linie, dass er mit seinem Verstand alles erklären kann. Dieser Mensch ist Anhänger der Wissenschaften. Er glaubt daran, dass alles auf der Welt eine Ursache hat und die muss man finden.
Wozu glauben? Wozu Religion?
Die Wissenschaft hat immer nur eine Antwort auf die Wie-Fragen. Wie entstehen Tag und Nacht? Wie entsteht ein Sturm? Wie entsteht eine Krankheit?
Eine Warum-Frage kann die Wissenschaft nicht erklären. Warum? Weil du rein theoretisch auf alle Ergebnisse, die die Wissenschaft findet, immer wieder eine Warum-Frage stellen kannst. Das ist ein nie endender Kreislauf.
Deshalb haben die Menschen Glaubensvorstellungen von der Welt erfunden, um vielleicht auch Trost zu finden, wenn eben nicht alle Fragen beantwortet werden können. Beispielsweise sind das Fragen, wenn große Probleme im Leben auftauchen.
Über die Autorin
„Mein Name ist Astrid Kronsbein, 44 Jahre, leidenschaftliche Pädagogin, Didaktikerin, Tänzerin, Visiönärin der History Voices Playbooks sowie Unternehmerin.“
Autorin: Astrid Kronsbein, CEO von History Voices®
Artikel veröffentlicht am: 24.03.2023