Ist die Renaissance eine Epoche?
Ja, die Renaissance ist eine historische Epoche, die sich in Europa vom 14. bis zum 16. Jahrhundert abgespielt hat. Die Renaissance ist als eine Zeit des Wandels und der Erneuerung bekannt und hat maßgeblich zur Entstehung der modernen Gesellschaft beigetragen.
Was wurde erneuert? Hier ein paar Punkte:
- Der Mensch rückte in den Mittelpunkt philosophischer Überlegungen.
- Dazu wurden die alten philosophischen Schriften griecher Philosophen studiert und diskutiert.
- Künstler wie bspw. Michelangelo wurden von reichen Leuten finanziert und schafften Kunstwerke, die Menschen heute noch faszinieren.
- Der Buchdruck ließ Wissen schneller verbreiten.
- Martin Luther schlug seine 95 Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg. Er forderte die katholische Kirche dazu auf, gewisse Praktiken wie den Ablasshandel zu unterbinden. Der Ablasshandel war eine Handel mit Papieren. Der Gläubige kaufte für Geld ein Papier, auf diesem Papier stand dann, dass dem verstorbenen Verwandten alle Sünden vergeben sein und er in den Himmel kommt. Ihr könnt euch vorstellen, dass das ein riesiges Geschäft war, da die meisten Menschen kaum lesen, rechnen und schreiben konnten und Angst hatten in die Hölle zu kommen, wenn sie ein sündiges Leben führten.
- Außerdem stellt Luther die Behauptung auf, dass der Mensch nicht unbedingt einen Priester braucht, um mit Gott in Verbindung zu treten. Also durch den Glauben gewinnt der Mensch das ewige Leben. Allein aus Gnade vergibt Gott den Menschen. Im Evangelium steht genau, was geglaubt werden soll. Das war eine absolute Frechheit in den Augen der Kirche und so kam es zur Spaltung der katholischen Kirche in katholisch und evangelisch. Das widerrum führte zu einem großen Glaubenskrieg, der 30 Jahre (1618-1648) dauern sollte und ca. 3 -6 Millionen Menschen das Leben kostete.
- Da die Gottesdienst hauptsächlich in Latein abgehalten wurden, wussten die Menschen gar nicht wirklich, was in der Bibel stand. Sie konnten ja auch nicht Lesen oder Schreiben. Deshalb verfasst Luther die erste Bibel auf deutsch. Diese wurde dann, dank dem Buchdruck, tausende Male gedruckt und verteilt. Die Gottesdienst wurde in deutsch abgehalten. Diese Übersetzung diente auch als erstes ‚Wörterbuch‘, wie man Wörter richtig schreiben sollte.
Die Epoche vor Renaissance
Die Epoche vor der Renaissance wird als Mittelalter bezeichnet. Sie dauerte vom 5. bis zum 14. Jahrhundert und war von der Macht der katholischen Kirche und dem Feudalsystem geprägt. Das Mittelalter war geprägt durch Kriege, Hungersnöte und Seuchen. Obwohl es während des Mittelalters auch bedeutende kulturelle und wissenschaftliche Durchbrüche gab, war es im heutigen Vergleich betrachtet eine eher schwierige Zeit, die den Menschen viel abverlangte. Die Menschen wurden auch aufgrund dieser Umstände nicht sehr alt. Durchschnittlich wurde ein Mann 40 Jahre alt und eine Frau vielleicht nur 20 Jahre, wenn sie bei der Geburt des Kindes starb. Das war nicht selten. Deshalb gilt die Renaissance als eine Zeit des Fortschritts und der Erneuerung.
Die Epoche nach Renaissance
Die Epoche nach der Renaissance wird als Neuzeit bezeichnet. Sie begann in Europa im 16. Jahrhundert und setzt sich bis heute – in die Gegenwart – fort. Die Neuzeit ist gekennzeichnet durch relevante wissenschaftliche und technologische Fortschritte, die zu einer starken Industrialisierung und Modernisierung der Gesellschaft geführt haben. Es gab auch wichtige politische und soziale Veränderungen wie die Aufklärung, die Französische Revolution und Unabhängigkeitsbewegungen in den Kolonien. Die Neuzeit ist als eine Periode des Fortschritts und der Veränderung bekannt.