Die Entwicklung des Stellenwertes von Kindern in der Neuzeit
Viele vereinzelte Ereignisse, sowie Bewegungen in der Neuzeit führten zur Weiterentwicklung des Stellenwertes von Kindern, wie wir sie heute in Deutschland kennen: die Zunahme des Bürgertums an Autorität, die fortschreitende Wissenschaft, die Lehren vom Philosophen Jean-Jacques Rousseau – sind nur einige genannte Meilensteine.
Der „neue“ Stellenwert von Kindern spiegelte sich zunehmend auch im Konsumentenverhalten wider: Extra für Kinder konzipierte Möbelstücke, Materialien sowie Kleidung. Zur guten Stube gehörte es auch immer mehr, dass der Nachwuchs des Bürgertums über ein eigenes Zimmer verfügte und nicht mehr im Zimmer der Eltern schlief (vgl. Terra X Dokumentation).
1904 trat in Deutschland ein Kinderschutzgesetz in Kraft, in dem verankert ist, dass Kinder unter 12 Jahren in Gewerbebetrieben nicht arbeiten dürfen. Um 1919 entwickelte sich auch die Schulpflicht. Veraltete Schulsysteme wurden (und werden bis heute weiterhin) immer mehr in Frage gestellt (vgl. Terra X Dokumentation). Die Schulpädagogik, sowie moderne Kinderpsychologie, neue Schulformen und -systeme sind ein Thema der modernen Gesellschaft. Fest steht: das Leben der Kinder, sowie ihre Erziehung haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt und ein Stillstand ist nicht zu erwarten.
Man kann sagen, die Menschen- und Bürgerrechte hielten und halten Einzug im Kontext der Kinderrechte. Das ist aber ein sehr europäisches Denkweise und nicht auf alle Länder heutiger Zeit übertragbar. Bis heute gehört Kinderarbeit – vor allem in den Entwicklungsländern – leider zum Alltag. Nicht, weil die Eltern dort schlecht sind, sondern weil das Leben am Existenzminimum jedes Familienmitglied zur Arbeit anhält und Schule für viele nur ein Traum ist.