Kirche
Das Wort Kirche kann man auf zwei verschiedene Arten verstehen: als Gebäude oder als Gemeinschaft der Christen in dieser Welt.
Die ersten Kirchengebäuden entstanden erst um ca. 400 nach Christus. Bis dahin trafen sich die frühen Christen in privaten Häusern und berichteten sich gegenseitig von Jesus Taten und Geschichten.
Auf dieser Seite lest ihr wie die katholische Kirche entstanden ist und sich erst viele Jahrhunderte später die evangelische Kirche davon abspaltete.
Katholische Kirche
Die katholische Kirche wird auch römisch-katholische Kirche genannt. Warum ist das so?
Weil die katholische Kirche ‚Staatsreligion‘ im Römischen Reich um ca. 324 nach Christus wurde. Zuvor wurden die Christen lange Jahre von den Römern verfolgt und im Kolosseum in Rom hingerichtet.
Doch zuvor müsst ihr wissen, dass das Christentum an die Auferstehung Jesus Christus glaubt. Als Sohn Gottes hat Jesus den Tod besiegt und durch seinen Opfertod am Kreuz wurden allen Menschen die Sünde vergeben. Das ist der zentrale Glaube der Christen.
Gab es Jesus?
In vielen antiken Schriftrollen wird von Jesus von Nazareth, dem Juden, gesprochen und das er von den Römern als Aufrührer hingerichtet wurde.
Ja, Jesus hat gelebt und war Jude, aus dem Stamm Davids. Die Juden glauben, dass Gott einen Messias auf die Erde sendet, der sie von Knechtschaft und Tyrannei befreien wird. Die Juden glauben bis heute, dass dieser Messias noch kommen wird.
Jesus von Nazareth hatte von sich behauptet, er sei der Messias, so wie es im alten Testament verkündet worden war. Wenn man Textstellen aus dem alten Testament (Teil der Bibel und Teil der Tora), dann wird in verschiedenen Büchern von dem Messias, Gottes Sohn, der die Menschen befreit gesprochen.
Aber damals erkannten die jüdischen Gelehrten Jesus nicht als den Messias an, obwohl er viele Wunder tat und viele Menschen um sich scharrte. Jesus verabscheute, dass Juden im Tempel Geldgeschäfte machten und religiöse Regeln vor die Menschenliebe stellten. Er wurde den Juden unangenehm und so gingen die Hohepriester zum römischen Statthalter Pontius Pilatus und sagten ihm, dass dieser Jesus sagt, er sei der König der Juden. Pilatus war erst gar nicht dafür, Jesus den Prozess zu machen, und meinte, die Juden müssten das mit ihm selbst klären, weil er doch Jude ist. Doch die Anhängerschaft Jesus, die sich mittlerweile aus Juden und Andersgläubigen zusammensetzen, größer wurde, hatte Pilatus Angst, es könnte doch zu Unruhen in der Provinz kommen. So wurde Jesus der Prozess gemacht und er wurde hingerichtet.
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Was ist Christentum?
Das Christentum ist eine Religion, die auf dem Glauben basiert, dass Jesus der Sohn Gottes und von den Toden auferstanden ist. Die frühen Christen waren die zwölf Apostel und weitere Anhäger (Männer und Frauen), die mit Jesus im Land herumzogen und von Gott berichtete. Jesus tat in dieser Zeit viele Wunder. Er machte Blinde sehend, lief über Wasser, verwandelte Wasser in Wein, machte aus fünf Broten und Fischen hunderte Brote und Fische, um tausende Menschen satt zu bekommen und er erweckte einen Menschen zum Leben. Das sind nur ein paar Beispiele, die in der Bibel beschrieben werden. Jesus erzählte viele Gleichnisse, um den Gläubigen beizubringen, was Gott beispielsweise mit Nächstenliebe und Glaube meint. Das Vater unser ist ein Gebet, das in allen christlichen Kirchen gebetet wird, und geht darauf zurück, dass die Jünger Jesus fragten, wie sie beten sollten, daraufhin sagte Jesus das Gebet auf.
Nach seinem Tod bezeugten die Jünger, dass Jesus von dem Tod auferstanden sei. Er soll Maria Magdalena als erstes erschienen sein. Später sandte Gott den Heiligen Geist zu den Jüngern, so dass sie in allen Sprachen der Welt sprechen konnten. Sie sollten in die Welt hinauziehen und allen Menschen verkünden, wer Jesus war und das alle Menschen ein Leben nach dem Tod erwartet, weil Jesus den Tod überwand. Dieses Ereignis wird beispielsweise an Pfingsten gefeiert.
In den frühen Anfängen der Christenheit trafen sich die Christen in privaten Häusern. Die Bibel wurde erst 70 Jahre nach Christus Tod verfasst. Zu Jesus Lebzeiten und bis 500 Jahre nach seinem Tod, herrschten die Römer. Das Christentum, wie wir es heute mit der katholischen und evangelischen Kirche verbinden, existiert erst ca. 324 nach Christus.
Die Zwölf Apostel
- Simon
- Petrus,
- Jakobus,
- Johannes,
- Andreas,
- Philippus,
- Bartholomäus,
- Matthäus,
- Thomas,
- Jakobus,
- Thaddäus,
- Simon,
- Judas.
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Wie entstand die katholische Kirche?
Wie schon oben erwähnt, waren die Christen in den Anfängen private Menschen, die sich überall trafen, um die Lehren Jesu zu hören und zu diskutieren. Zwischen dem 2. und 3 . Jahrhundert nach Christus wurden die Christen von den Römern verfolgt und getötet. Die Römer galten zwar als sehr tolerant gegenüber Kulturen und Religionen, die sie erobert hatten, aber die Christen bestanden streng auf ihre Glaubensregeln und das beinhaltet beispielsweise keine Huldigung von anderen Göttern. Die Römer hatten aber einen Götterglauben, der auch offiziell gefeiert wurde. Die Christen hielten sich fern und so mit stieg das Misstrauen gegenüber dieser Glaubensgruppe und irgendwann fing der römische Kaiser Nero die Christen für ein Feuer in Rom verantwortlich zu machen. So uferte die Christenverfolgung über Jahrzehnte aus.
Erst 324 n. Christus soll der römische Kaiser Konstantin einen Traum gehabt haben, der ihm zeigte, dass er auf die Schutzschilde seiner Soldaten das Kreuz (Symbol der Christenheit) malen sollte, dann würde eine entscheidene Schlacht gewinnen. Konstantin, dessen Mutter dem christlichen Glauben anhing, ließ das Kreuz auf die Schilde malen, und gewann die Schlacht. Kontantin war so dankbar, dass er fortan das Christentum zur Staatsreligion machte, die Christenverfolgung natürlich beendet und christliche Berater um sich scharrte. So kam es, dass sich der christliche Glaube mit der Politik verband.
Konstantin ließ viele Kirchen bauen und förderte den neuen Glauben, wo er konnte. Der Rest ist Geschichte: Daraus resultierten die Anfänge der heutigen römischen-katholischen Kirche mit seinen hierarchischen Strukturen.
Hierarchische Strukter der katholischen Kirche:
Die Ämter der katholischen Kirche sind geweihte Ämter. Die Weihung zum Priester ist beispielweise ein Sakrament.
- Bischofsweihe (für Papst, Kardinäle, (Erz-)Bischöfe, Weihbischöfe)
- Priesterweihe (für Generalvikare, (Regional-)Dekane, Pfarrer, Kapläne, Vikare, Benefiziaten)
- Diakonatsweihe (für ständige oder durchlaufende Diakone)
Unterrichtsmaterial Geschichte
Wer war Martin Luther?
Martin Luther war ein katholischer Mönch, der mit seinen theologischen Ausführungen, die Kirche erneuen, aber nicht spalten wollte.
Ihr wisst jetzt, dass die katholische Kirche, wie wir sie heute kennen, ca. 324 nach Christus entstand.
1517 wollte Luther 95 Thesen mit Theologen diskutieren. Er lud zu einem wissenschaftlichen, theologischen Streitgespräch ein. Aber seine Thesen waren sehr gefährlich für die katholische Kirche, denn sie besagten, dass jeder Mensch persönlich eine Glaubensbeziehung zu Gott eingehen kann. Das bedeteute im Prinzip, wozu braucht man noch die Priester.
Luther hatte Glück, dass er diese Thesen in einer Zeit veröffentlichte, in der wichtige politische Anhänger (Fürsten) hinter ihm standen und ihn schützten. Denn die Fürsten waren hierzulande (heutiges Deutschland) nicht glücklich mit den strengen Regeln der Kirche und den hohen Steuern.
So wurde Luther nicht in Rom der Kirchenprozess gemacht, sondern auf dem Boden des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation.
Ein paar Jahrhunderte zuvor, wäre Luther auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Auch Reformationen müssen zur richtigen Zeit geschehen.
Was ist Reformation?
Die Reformation ist die Spaltung der Kirche in katholisch und evangelisch lutherisch. Luther gewann immer mehr Anhänger seiner Glaubenslehre, dass jeder Mensch eine persönliche Beziehung zu Gott haben kann. Ehemalige katholische Priester schlossen sich Luther an und predigten in den Gottesdiensten auf deutsch, damit die Gläubigen überhaupt etwas verstehen konnten. Zuvor wurden die Messe immer auf Latein abgehalten. So wusste niemand, außer den Priestern, was in der Bibel stand und man konnte dem Volk viel erzählen und auch Angst machen. Die Reformation war nicht mehr aufzuhalten. Es gab viele kriegerische Auseinandersetzungen, bis im Augsburger Religionsfrieden 1533 entschieden wurde, dass jeder Landesfürst über die Relgion seines Gebietes entscheiden durfte. Nicht falsch verstehen, der Fürst entschied darüber, ob das Gebiet evangelisch oder katholisch wurde. Das hieß für sein Volk es wurde eben evangelisch oder katholisch. Und wenn jemand das nicht gepasst hat, dann musste er seine Heimat verlassen. Es gab keine Religionsfreiheit.
Am 31.10. feiern wir deshalb jedes Jahr den Reformationstag.
Unterrichtsmaterial Reformation
Über die Autorin
„Mein Name ist Astrid Kronsbein, 44 Jahre, leidenschaftliche Pädagogin, Didaktikerin, Tänzerin, Visiönärin der History Voices Playbooks sowie Unternehmerin.“
Autorin: Astrid Kronsbein, CEO von History Voices®
Artikel veröffentlicht am:31.10.2024